Mein ers­ter Leser­brief zum The­ma Mul­ti­le­vel-Mar­ke­ting

Ich habe letz­tens einen Leser­brief an unser klei­nes “Käse­blatt” im Land der Rüben­zwer­ge ver­fasst.

Ich bin damit aus der Deckung gekom­men und habe mich öffent­lich zum The­ma Mul­ti-Level-Mar­ke­ting aka Net­work-Mar­ke­ting geäu­ßert. Natür­lich nicht posi­tiv. Mit vol­lem Namen. Ja, ich blog­ge hier bereits seit Anfang 2024 u.a. eif­rig zu die­sem The­ma, aber nicht mit ent­spre­chen­der Auf­merk­sam­keit — noch nicht.

Ich hab mir dies reif­lich über­legt mit dem Leser­brief und auch mit mei­nem Part­ner abge­spro­chen — nein, nicht mit mei­nem Netz­werk-Part­ner. ;-). Mit mei­nem Lebens­part­ner und Ehe­mann — dem “Big Trou­ble­ma­ker”.

Wel­cher Arti­kel hat mich zu einem Leser­brief ver­an­lasst? Und war­um?

Es begab sich an einem 21. Sep­tem­ber 2024, als ich über einen Bei­trag von 3 Müt­tern in unse­rer Neu­städ­ter Zei­tung 🔗 stol­per­te mit fol­gen­den Wor­ten in der Über­schrift und im Arti­kel selbst:

  • Müt­ter
  • Busi­ness-Brunch
  • Netz­werk
  • regel­mä­ßig monat­lich

Und da gin­gen sie an — die AntiMLM-Alarm­glo­cken.

Ich habe ver­zwei­felt im Bei­trag nach einer Nen­nung des/der MLMs gesucht und auch nach dem Wort “Wer­bung” im Arti­kel. Für Aus­sen­ste­hen­de und Unwis­sen­de ist der Arti­kel erst­mal harm­los an Müt­ter gerich­tet, die ein Busi­ness betrei­ben oder ein Busi­ness auf­bau­en möch­ten. Klingt doch nett und für­sorg­lich, oder nicht?

Für mich als Ken­ne­rin der MLMs-Sze­ne waren die mar­kan­ten Wor­te klar und ich habe mich sofort an die Müt­ter (meist Mili­ta­ry-Women) aus den USA erin­nert, die hau­fen­wei­se in die MLM-Sys­te­me “ein­ge­so­gen” wer­den. Allein bedingt dadurch, dass sie häu­fig die mili­tä­ri­schen Stand­or­te mit ihren Ehe­män­nern wech­seln müs­sen — da sind neue Bekannt­schaf­ten will­kom­men und eben auch ein Geschäfts­mo­dell, was “orts­un­ab­hän­gig” ist. Und oft sind es eben die neu­en Bekannt­schaf­ten mit Part­nern aus einem Net­work-Mar­ke­ting. You­Tube ist voll davon — oft hört man auch Geschich­ten über “Kalt­ak­qui­se” in Super­märk­ten oder Cafes. Ein gro­ßes MLM aus den USA ist hier ganz groß unter­wegs.

Zum Arti­kel: Arti­kel aus der Neu­städ­ter Zei­tung vom 21. Sep­tem­ber 2024 (Sei­te 18) 🔗

Wie ging es danach wei­ter? Was stand in mei­nem Leser­brief?

Ich habe besag­ten Leser­brief ver­fasst und war gespannt, ob er ver­öf­fent­lich wird.

Hier ist mei­ne Reak­ti­on auf den Zei­tungs­ar­ti­kel — die Über­schrift mei­ner Ant­wort stammt nicht aus mei­ner Feder, trifft es aber auf den Punkt: Leser­brie­fe aus der Neu­städ­ter Zei­tung vom 28. Sep­tem­ber 2024 (Sei­te 6) 🔗

Eine Masche für Mul­ti­le­vel-Mar­ke­ting
Zum Arti­kel „Wie Müt­ter beim Busi­ness-Brunch bes­ser selbst­stän­dig durch­star­ten“ in der Neu­städ­ter Zei­tung vom 21. Sep­tem­ber.

Ich bin mir nicht sicher, ob ich über die­sen Arti­kel eher ver­wun­dert oder ent­setzt sein soll. Ich fra­ge mich, wie die­ser Arti­kel zustan­de kam und wie genau die Recher­che (sofern vor­han­den) dazu aus­sah. Alle genann­ten Damen sind Part­ne­rin­nen bei „Zin­zi­no“, einem Mul­ti­le­vel-Mar­ke­ting-Unter­neh­men (auch Net­work Mar­ke­ting genannt). Der erwähn­te Busi­ness-Brunchs dient in mei­nen Augen nur dazu, wei­te­re Part­ner für die eige­ne „Down­line“ zur rekru­tie­ren.
MLMs (Mul­ti­le­vel-Mar­ke­ting-Unter­neh­men) sind ein Krebs­ge­schwür in unse­rer Gesell­schaft, da nur das obe­re Pro­zent gut ver­dient. Es ver­dient an jeder ihrer unte­ren Ebe­nen mit. Die rest­li­chen 99 Pro­zent gehen leer aus oder machen Ver­lus­te. Ganz zu schwei­gen von dem zer­stö­re­ri­schen Poten­zi­al für zwi­schen­mensch­li­che Bezie­hun­gen.
Der Begriff „Moms-Busi­ness“ erin­nert stark an die Ver­ei­nig­ten Staa­ten, wo Müt­ter gezielt für sol­che aus­beu­te­ri­schen Sys­tem ange­spro­chen wer­den.
Selbst öffent­lich-recht­li­che Medi­en bie­ten mitt­ler­wei­le aus­rei­chend Infor­ma­tio­nen zu die­sem The­ma und eine 15-minü­ti­ge Goog­le-Recher­che hät­te mehr Details ans Tages­licht gebracht. Es ent­täuscht mich, dass sol­che Prak­ti­ken den Weg in unse­re loka­le Press fin­den. Ich wün­sche mir in Zukunft eine dif­fe­ren­zier­te­re Recher­che im Vor­feld.

Und danach? Es ging wei­ter mit mei­ner Recher­che (läuft per­ma­nent)

Mein Leser­brief ist im Krei­se der “Busi­ness-Müt­ter” nicht gut ange­kom­men, was zu erwar­ten war. In eini­gen Insta­gram-Sto­ries konn­te man den Unmut über mei­nen Leser­brief erken­nen. Denn Kri­tik am MLM-Sys­tem mag kein akti­ver “Part­ner”. Ehe­ma­li­ge “Part­ner” äußern sich ungern. Oft aus Scham, weil kei­ner zuge­ben möch­te, dass man “ver­sagt” hat. Das Sys­tem ist aller­dings so aus­ge­legt, dass 99% wenig bis nichts ver­die­nen. 🔗 Gene­rell ist mir auch in mei­nen ander­wei­ti­gen Recher­chen auf­ge­fal­len, dass manch­mal gro­ßes Unwis­sen dar­über herrscht, in was für einem Ver­triebs­sys­tem sie unter­wegs sind. Oft wur­de Affi­lia­te mit Net­work Mar­ke­ting ver­wech­selt.

Eini­ge Müt­ter gehö­ren (noch) kei­nem MLM an, aber ich bin der Mei­nung, die soge­nann­te “Netz­werk-Erwei­te­rung” soll dem genau dien­lich sein. Min­des­tens aber dem Pro­dukt­ver­kauf und damit dem spä­te­ren, mög­li­chen Ein­stieg. Im Arti­kel heißt es nur “Bran­chen, wie Gesund­heits­be­ra­tung, Social Media, Yoga und Kos­me­tik und mehr …”. Ich fra­ge mich, wie der Arti­kel bei ande­ren Lesern auf­ge­nom­men wor­den wäre, wenn die Pro­dukt- bzw. Fir­men­na­men im Arti­kel erwähnt wor­den wären? Aber dann hät­te der Arti­kel min­des­tens als Wer­bung mar­kiert wer­den müs­sen.

Ich habe noch ein wenig wei­ter gestö­bert und bin im Krei­se der “Busi­ness-Müt­ter” vom letz­ten Brunch plus wei­te­re Tref­fen auf fol­gen­des Ergeb­nis gekom­men:

Unter­neh­men 1

Ein schwe­di­sches Mul­ti-Level-Mar­ke­ting (MLM) Unter­neh­men, das Gesund­heits- und Well­ness­pro­duk­te wie Nah­rungs­er­gän­zungs­mit­tel, Gewichts­re­duk­ti­ons­pro­duk­te sowie Gesichts- und Kör­per­pfle­ge­pro­duk­te ver­treibt. Das Geschäfts­mo­dell basiert auf Net­work Mar­ke­ting, bei dem unab­hän­gi­ge Ver­triebs­part­ner Pro­duk­te direkt an Kun­den ver­kau­fen und neue Ver­triebs­part­ner rekru­tie­ren kön­nen.

Unter­neh­men 2

Ein Unter­neh­men, das Medi­zin­tech­nik zur Ver­bes­se­rung der Mikro­zir­ku­la­ti­on ent­wi­ckelt. Ihre Pro­duk­te zie­len dar­auf ab, die Durch­blu­tung zu för­dern und das Wohl­be­fin­den zu stei­gern. Das Unter­neh­men nutzt ein MLM-Modell mit einem glo­ba­len Netz­werk von über 30.000 Ver­triebs­part­nern, die per­sön­li­che Bera­tung bie­ten und von Ver­käu­fen sowie Rekru­tie­run­gen pro­fi­tie­ren.

Unter­neh­men 3

Ein Unter­neh­men, das sich auf Rei­se- und Life­style-Mit­glied­schaf­ten spe­zia­li­siert hat. Es bie­tet Mit­glie­dern Zugang zu exklu­si­ven Rabat­ten auf Rei­sen und umfasst auch Bil­dungs­pro­gram­me (Tra­ding) und Gesund­heits­pro­duk­te. Das Geschäfts­mo­dell basiert auf einer monat­li­chen Mit­glied­schaft und kom­bi­niert ein Affi­lia­te-Pro­gramm mit einem MLM-Modell.

Unter­neh­men 4

Ein öster­rei­chi­sches Unter­neh­men, das fri­sche, natür­li­che Kos­me­tik und Nah­rungs­er­gän­zungs­mit­tel her­stellt. Die Pro­duk­te sind frei von künst­li­chen Kon­ser­vie­rungs­stof­fen und das Unter­neh­men legt gro­ßen Wert auf Nach­hal­tig­keit. Es nutzt ein MLM-Modell, bei dem unab­hän­gi­ge Part­ner die Pro­duk­te direkt an Kun­den ver­kau­fen und neue Part­ner rekru­tie­ren kön­nen.

Unter­neh­men 5

Ein gro­ßes Direkt­ver­triebs­un­ter­neh­men, das sich auf Gesund­heit, Well­ness und Schön­heit spe­zia­li­siert hat. Es bie­tet eine brei­te Palet­te an Nah­rungs­er­gän­zungs­mit­teln und Kos­me­ti­ka an. Das Unter­neh­men nutzt ein MLM-Modell, bei dem unab­hän­gi­ge Ver­triebs­part­ner die Pro­duk­te direkt an Kun­den ver­kau­fen und neue Part­ner rekru­tie­ren kön­nen.

Unter­neh­men 6

Ein ita­lie­ni­sches Unter­neh­men, das hoch­wer­ti­ge Kon­sum­gü­ter wie Par­füms, Pfle­ge­pro­duk­te, Make-up, Haus­halts­rei­ni­ger und Nah­rungs­er­gän­zungs­mit­tel her­stellt. Es nutzt ein MLM-Modell, bei dem unab­hän­gi­ge Part­ner die Pro­duk­te direkt an Kun­den ver­kau­fen und neue Part­ner rekru­tie­ren kön­nen.

Unter­neh­men 7

Ein Unter­neh­men, das sich auf medi­zi­ni­sche Wirk­stoff­kos­me­tik spe­zia­li­siert hat. Es bie­tet maß­ge­schnei­der­te Haut­pfle­ge­pro­duk­te an, die auf indi­vi­du­el­len Haut­be­dürf­nis­sen basie­ren. Das Unter­neh­men arbei­tet mit einem Netz­werk von zer­ti­fi­zier­ten Haut­ex­per­ten zusam­men und bie­tet eine Wirk­sam­keits­ga­ran­tie an. Es nutzt ein rei­nes Affi­lia­te-Modell.

Unter­neh­men 8

Ein Direkt­ver­triebs- und MLM-Unter­neh­men, das sich auf Küchen­uten­si­li­en spe­zia­li­siert hat. Es bie­tet Pro­duk­te über Koch­shows und einen Online-Shop an. Das Unter­neh­men wur­de von einem gro­ßen Invest­ment­un­ter­neh­men über­nom­men und ist in vie­len Län­dern ver­tre­ten.

Unter­neh­men 9

Ein fami­li­en­ge­führ­tes Unter­neh­men, das sich auf Was­ser­auf­be­rei­tung spe­zia­li­siert hat. Es bie­tet umwelt­freund­li­che Was­ser­spen­der an, die Plas­tik­fla­schen über­flüs­sig machen. Das Unter­neh­men arbei­tet mit einem Affi­lia­te-Pro­gramm, bei dem Ver­triebs­part­ner Pro­vi­sio­nen erhal­ten.

Unter­neh­men 10

Ein Unter­neh­men, das inno­va­ti­ve Pro­duk­te mit Vibrot­ak­ti­ler Tech­no­lo­gie anbie­tet. Die­se Pro­duk­te sen­den Signa­le an das Ner­ven­sys­tem, um ver­schie­de­ne posi­ti­ve Effek­te zu erzie­len, wie Schmerz­lin­de­rung und Stress­ab­bau. Das Unter­neh­men bie­tet ein Affi­lia­te-Pro­gramm an, bei dem Nut­zer durch den Ver­kauf der Pro­duk­te und die Rekru­tie­rung neu­er Mit­glie­der Pro­vi­sio­nen ver­die­nen kön­nen.

Unter­neh­men 11

Ein Unter­neh­men, das sich auf die Her­stel­lung und den Ver­trieb von Ker­zen und Duft­pro­duk­ten spe­zia­li­siert hat. Es bie­tet eine brei­te Palet­te an Pro­duk­ten, dar­un­ter Ker­zen, Duft­wach­se, Raum­düf­te und deko­ra­ti­ve Acces­soires. Das Geschäfts­mo­dell basiert auf Mul­ti-Level-Mar­ke­ting (MLM), bei dem unab­hän­gi­ge Bera­ter die Pro­duk­te direkt an Kun­den ver­kau­fen und neue Bera­ter rekru­tie­ren kön­nen. Dies ermög­licht es den Bera­tern, durch Pro­vi­sio­nen und Boni ein Ein­kom­men zu erzie­len.

Ich ver­zich­te bewusst auf nament­li­che Nen­nung der Fir­men (außer im Zei­tungs­ar­ti­kel), da ich im Fol­gen­den kri­tisch über das Geschäfts­mo­dell an sich schrei­be. Jeder kann mir ein wenig Recher­che über­prü­fen, wel­che Fir­men in die­ses Ras­ter fal­len. Gern sprecht mich auch direkt an und ich gebe 1:1 Aus­kunft, wenn ihr mehr Details benö­tigt.

Die Aus­beu­te

11 Unter­neh­men, die hier in der Regi­on ihre Ver­triebs­part­ner ansäs­sig haben (wer sich für die wei­te­ren Details inter­es­siert, kann mich gern anschrei­ben oder selbst recher­chie­ren):

  • 7 rei­ne MLMs
  • 1 MLM mit der Opti­on direkt zu bestel­len (ohne Part­ner­be­zug)
  • 2 Affi­lia­tes
  • 1 MLM mit Affi­lia­te

Ledig­lich 1–2 Unter­neh­men davon wür­de ich mei­ner Mei­nung nach als seri­ös bezeich­nen — in Bezug auf das Pro­dukt und/oder das Ver­triebs­sys­tem. Ja, das Ver­triebs­sys­tem ist gesetz­lich legal, aber es gibt genü­gend Grau­zo­nen. Der mora­li­sche Kom­pass ist dabei noch­mal ein ganz ande­res The­ma.

Kritik(en)

Zah­len­freaks und Ken­ner der MLM-Bran­che wis­sen, dass man nur Geld ver­dient, wenn man eine ent­spre­chen­de “Down­line” auf­ge­baut hat — sprich Part­ner rekru­tiert hat. Lei­der ist der Kennt­nis­stand dazu rudi­men­tär oder man möch­te nicht dar­über spre­chen — so ist zumin­dest mei­ne Erfah­rung mit dem The­ma “Busi­ness-Zah­len”. Ich habe bereits vor­ab diver­se Part­ner befragt, aber außer Umsatz­zah­len sind kei­ne Zah­len vor­han­den. Oft wur­de mir ange­bo­ten, die Pro­duk­te durch Ein­stieg als Part­ner zu refi­nan­zie­ren. Bei der Gewinn- und Ver­lust­rech­nung oder der Fra­ge nach dem Aus­rech­nen des Stun­den­lohns sind die meis­ten “gedank­lich aus­ge­stie­gen”. An die­ser Stel­le noch mal der Hin­weis, dass das Finanz­amt gern eine “Gewinn­ab­sicht” sieht — ansons­ten ist da nichts mit “von der Steu­er abset­zen” und man wird als “Lieb­ha­be­rei” 🔗 ein­ge­stuft.

Eine der Damen (kürz­lich neu­en Rang erklom­men) hat auch aktiv Wer­bung auf Insta­gram geschal­tet aktu­ell — mit fol­gen­dem Wort­laut: “in mei­nem kos­ten­lo­sen Video erklä­re ich dir, wie du mit Net­work-Mar­ke­ting 1.000–3.000 Euro pro Monat ver­die­nen kannst. Kom­men­tie­re mit …“
Wer kennt sie nicht, die­se wohl­klin­gen­den Anzei­gen — lieb säu­selnd über finan­zi­el­le Frei­heit und ört­li­che Fle­xi­bi­li­tät. Fehlt nur noch der “Hams­ter und sein Rad”.

Selbst wenn das Brun­chen nur zum “Netz­wer­ken” dient, auf Insta­gram fin­den aller­dings Rekru­tie­run­gen statt — “en mas­se”.

Ver­wand­te Repor­ta­gen

Im öffent­lich-recht­li­chen Fern­se­hen gibt es bereits eini­ge Repor­ta­gen / Pod­casts zu umstrit­te­nen Pro­duk­ten, die ich hier gern ver­lin­ke für die wei­te­re eige­ne Recher­che. Für Wis­sens­durs­ti­ge gibt es noch mehr Inhal­te in mei­ner Biblio­thek 🔗.

Mein Lieb­lings­pod­cast “Quarks Sci­ence Cops” hat eine brand­ak­tu­el­le Fol­ge (#89) zum The­ma Magnet­feld­the­ra­pie im Ange­bot. Das pas­sen­de MLM dazu fin­det sich auch in der obi­gen Auf­zäh­lung wie­der. Unbe­dingt rein­hö­ren! Wer sich für die ver­wen­de­ten Quellen/Studien inter­es­siert, fin­det die­se direkt auf der Quarks-Sei­te 🔗.

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Mehr Infor­ma­tio­nen

Zum The­ma gefil­ter­tes Was­ser ist man gut bei Dr. Mai Thi Nguy­en-Kim auf­ge­ho­ben — wis­sen­schaft­li­che The­men sind bei ihr immer fak­ten­ba­siert auf­be­rei­tet:

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Mehr Infor­ma­tio­nen

 Mei­ne Mei­nung: Die Ver­kaufs­tak­tik “mit der Angst um die eige­ne Gesund­heit” für einen Was­ser­fil­ter zu argu­men­tie­ren, ist mei­ner Mei­nung nach höchst unse­ri­ös. Ich habe hier bereits selbst bei einem Funk­ti­ons­me­di­zi­ner die Erfah­rung gemacht, mich dann aber doch wie­der mei­nes Ver­stan­des bedient.

Die Ver­brau­cher­zen­tral Ham­burg 🔗 hat hier bereits 2019 einen Arti­kel ver­öf­fent­licht.

Ich gebe zu, dass ich auch einen Tisch­fil­ter aus zwei Grün­den nut­ze — bes­se­rer Geschmack für Tee/Kaffee und kein Kalk in den dazu­ge­hö­ri­gen zwei Gerät­schaf­ten.

Min­des­tens eine Dame ist im Tra­ding-Bereich wis­sens­er­wei­ternd unter­wegs. Ich äuße­re mich hier­zu nicht und über­las­se dies dem fol­gen­den Bei­trag aus dem schwei­ze­ri­schen öffent­lich-recht­li­chen Rund­funk — erhei­tern­der Dia­lekt :-). Auch die­ses im Bei­trag erwähn­te Net­work-Mar­ke­ting-Unter­neh­men fin­det sich in der obi­gen Auf­zäh­lung wie­der.

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Die Reak­ti­on der “Busi­ness-Com­mu­ni­ty” auf mei­nen Leser­brief

Was ist mit mei­nen Tup­per­schüs­seln und dem Ther­mo­mix?

Eine lus­ti­ger Text wur­de über Insta­gram als Reak­ti­on plat­ziert: “ich wet­te, sie hat Tup­per und Ther­mo­mix im Schrank”. Auf die­se bren­nen­de Fra­ge möch­te ich natür­lich ant­wor­ten — Ach­tung: man kann aus mei­ner Ant­wort auch etwas ler­nen!

Ja, 4 Tup­per-Dosen und 3 Deckel oder so — irgend­wo ist was ver­lo­ren gegan­gen 😉

War­um Tup­per? Weil aus frü­he­ren Pflicht­ver­an­stal­tun­gen im Fami­li­en- und Bekann­ten­kreis es so den Weg gefun­den hat. Man möch­te ja auch, dass die Gast­ge­be­rin für ihre Mühe belohnt wird. Frü­her war es der Spar­schä­ler (güns­tigs­tes Pro­dukt und kann man ja immer gebrau­chen … LOL) plus ein Schüs­sel-Set.

Und natür­lich auch aus Unwis­sen­heit in der dama­li­gen Zeit — ich war auch mal jung und unwis­send. Tja, und die Din­ger hal­ten sich aber auch ein Leben lang … wer sich aber mit MLMs aus­ein­an­der­setzt, weiß, dass Tup­per zwar ein MLM war 🔗, aber die Pro­vi­si­on der Ver­kaufs­par­tys nicht auf die Ebe­nen der Upli­ne ver­teilt wur­de … die Tup­per-Bera­te­rin ging mit ihrem Umsatz 1:1 nach Hau­se — ein gutes MLM also?

Nein. Es gibt kein gutes MLM mei­ner Mei­nung nach. Für uns in Deutsch­land war es 1962 qua­si das ers­te MLM, was über den gro­ßen Teich geschip­pert kam … in den 40er Jah­ren hat Carl Reh­n­borg (Nut­ri­li­te) das MLM-Kon­zept ent­wi­ckelt. Brow­nie Wise 🔗 hat es mit ihren berühm­ten Tup­per­par­ties salon­fä­hig gemacht. Amway war auch bereits früh am Start in Deutsch­land, aber Tup­per ist eben ver­an­ker­ter in unse­ren Köp­fen. Auch bei Tup­per musss­te man sich “ein­kau­fen” (pay­to­play) 🔗 und die­ses Invest­ment erst­mal wie­der erwirt­schaf­ten und hat auch gern Per­so­nen ange­wor­ben.

Ther­mo­mix? Nö, denn ich koche und rüh­re noch selbst sehr gern — zusam­men mit mei­nem Liebs­ten — gern auch bei einem Glas Wein. Voll nost­al­gisch, ey! (Sprech­ton von Oli­ver Wel­ke nut­zen bit­te).
Und auch kei­nen Vor­werk-Staub­sauger. Ob jemand von der Busi­ness-Com­mu­ni­ty einen Hyla zu Hau­se ste­hen hat?

Bin ich “unzu­frie­den” und “instru­iert” wor­den?

Ich wur­de in einer wei­te­ren Sto­ry als “unzu­frie­den” beti­telt und das ich “instru­iert” wor­den wäre — ich fra­ge mich von wem genau? Ich fin­de es scha­de, dass der­ar­ti­ge mani­pu­la­ti­ve Tak­ti­ken genutzt wer­den, um die eige­ne Posi­ti­on zu stär­ken und eige­ne Hin­ter­fra­gun­gen zu ver­mei­den. Aber auch das ist Kul­tur und Mind­sets in MLMs. Oft merkt man selbst nicht, wie man mani­pu­liert wird.

Das ich unzu­frie­den bin, höre ich stän­dig bei Nach­fra­gen und Kri­ti­k­äu­ße­run­gen — das ist lang­sam lang­wei­lig — gähn! Gas­light­ing — wirk­lich? Da tröp­fe­le ich mir doch direkt ein paar Laven­del­öl-Trop­fen aus bekann­ten Krei­sen auf die Schlä­fe zur Ent­span­nung — yikes! Und UnTuf­rie­den kann ich auch kate­go­risch aus­schlie­ßen.

Und war­um soll­te ich mich instru­ie­ren las­sen? Der Zei­tungs­ar­ti­kel for­dert mich auf, mein Wis­sen und mei­ne Mei­nung zu tei­len. Viel­leicht auch die Ein­la­dung im Brief­kas­ten zum “Vital­früh­stück” bei Astrid’s Café um die Ecke? Und natür­lich auch durch mei­ne eige­nen Erfah­run­gen. Sei es durch unan­ge­neh­me Erleb­nis­se in der Fami­lie (die sich auf­grund des Mind­sets der MLMs hal­biert hat) oder im Bekann­ten­kreis (Hey, Hun! bei Face­book) oder ein­fach durch die Akti­vie­rung und Nut­zung mei­nes Ver­stan­des. Ich habe Lust dar­über zu schrei­ben. Und wenn es nur einer Per­son hilft, Mis­si­on erfüllt!

Fazit

Ich bin erschro­cken und auch ein wenig trau­rig zu gleich, wie wenig auf­ge­klärt manch (jun­ge) Menschen/Mütter schei­nen, obwohl das Inter­net genug Infor­ma­tio­nen bereit hält. Oft kann man aber auch nicht unter­schei­den, ob Men­schen bewusst einem MLM bei­getre­ten sind oder gelockt wur­den 🔗 . Letz­te­res ist eben in bestimm­ten Lebens­si­tua­ti­on ein­fa­cher. Oft wenn man selbst in einer vul­ner­ablen Pha­se ist und sich in Umbrü­chen befin­det (Kin­der, Job, Ver­lus­te, Finanz­pro­ble­me …), haben der­ar­ti­ge Sys­te­me leich­ter Zugang zu uns. Appel­lie­ren sie doch an unse­re sehn­lichs­ten Wün­sche! Frei­heit, finan­zi­el­le Frei­heit … und das mög­lichst ein­fach!

Aber wie erklärt man jeman­dem, dass er im Dun­keln tappt, wenn er die Augen fest geschlos­sen hält?

Wir machen uns gern lus­tig über die Ame­ri­ka­ner und ihrem “Ame­ri­can Dream” — MLMs set­zen genau dort an und auch wir las­sen uns davon blen­den. Letzt­lich schafft es nur 1% in MLMs gro­ßes Geld zu ver­die­nen — durch uns, wenn wir ein­stei­gen.

Mir ist bewusst, dass ich mit mei­ner Kri­tik eine ver­meint­lich gute Sache wie “Müt­ter-Busi­ness” oder “Women-Busi­ness” damit nicht ins gute Licht rücke. Anders­her­um fra­ge ich mich auch, ob der­ar­ti­ge Geschäfts­prak­ti­ken wirk­lich auf Ver­trau­en bau­en kön­nen? Oder haben auch alle Besu­cher des “Som­mer-Shop­pings” den Durch­blick, was auf der “Mes­se” prä­sen­tiert wur­de? Oft folgt eben nach dem “Pro­dukt­ver­kauf” die Fra­ge oder der Hin­weis, dass man ja auch selbst “Part­ner” wer­den kann … Ziel bleibt am Ende oft die Rekru­tie­rung,

Heut­zu­ta­ge scheint es, als ob man nicht mehr ein­fach nur Kos­me­ti­ke­rin, Fri­seu­rin, Yoga-Trai­ne­rin oder Ernäh­rungs­be­ra­te­rin sein kann. Muss da wirk­lich immer ein MLM (Mul­ti-Level-Mar­ke­ting) mit im Spiel sein? Für mich hat das einen selt­sa­men Bei­geschmack. Es wirkt, als könn­ten die­se Beru­fe nicht mehr für sich allein ste­hen, son­dern müss­ten immer mit Netz­werk-Mar­ke­ting ver­knüpft sein. Eine ande­re The­se, die es zu über­prü­fen gilt: nut­zen Net­work-Mar­ke­ting-Part­ner ihren “vor­he­ri­gen” Berufs­ti­tel, um ent­spre­chen­de Glaub­haf­tig­keit zu signa­li­sie­ren? Bei­spiel: vor­ma­li­ge Kin­der­kran­ken­schwes­ter — jetzt Gesund­heits­coach für die gan­ze Fami­lie. Dazu aber ggfs. mehr in einem spä­te­ren Blog­ar­ti­kel.

Belast­ba­re Zah­len wur­den mir bis­her in mei­nen ande­ren Recher­chen nie prä­sen­tiert. Im mög­li­chen Pitch bei einer Kaf­fee­tas­se oder im Zoom wird dies hier mei­ner Mei­nung nach nicht anders sein. Und das Sug­ge­rie­ren von einem eige­nen “Busi­ness” ist irre­füh­rend — man ist ledig­lich ein Ver­triebs­part­ner. Mein eige­nes Geschäft kann man mir von heu­te auf mor­gen nicht weg­neh­men — MLMs aller­dings kön­nen von heu­te auf mor­gen “schlie­ßen” oder ihr Busi­ness-Modell ändern 🔗. Beau­ty­coun­ter in den USA hat im April 2024 die Tore geschlos­sen — unklar ist, wann sie wie­der öff­nen und mit wel­chem Modell (ich ver­mu­te rei­nes Affi­lia­te). Fakt ist: 65.000 Part­ner waren von heu­te auf mor­gen kei­ne Part­ner mehr 🔗  und hat­ten null Ein­nah­men.

Seriö­se Bera­tung für einen Busi­ness-Auf­bau oder bestehen­des Busi­ness sieht mei­ner Mei­nung nach anders aus.
Ethik und Moral im Mul­ti-Level-Mar­ke­ting? Wenn 99% der Part­ner wenig bis nichts ver­die­nen?

Ich war­te gedul­dig auf einen Ant­wort-Leser­brief, der mit Sicher­heit kom­men wird und ver­mut­lich min­des­tens die Aus­sa­ge “wir sind kei­ne Schnee­ball­sys­te­me” ent­hal­ten wird. Ein mitt­ler­wei­le typi­scher Satz. Fröh­li­chen Tag der Deut­schen Ein­heit!

„Auf­klä­rung ist der Aus­gang des Men­schen aus sei­ner selbst ver­schul­de­ten Unmün­dig­keit. Unmün­dig­keit ist das Unver­mö­gen, sich sei­nes Ver­stan­des ohne Lei­tung eines ande­ren zu bedie­nen. Selbst­ver­schul­det ist die­se Unmün­dig­keit, wenn die Ursa­che der­sel­ben nicht am Man­gel des Ver­stan­des, son­dern der Ent­schlie­ßung und des Mutes liegt, sich sei­ner ohne Lei­tung eines ande­ren zu bedie­nen. ‚Sape­re aude! 🔗 Habe Mut, dich dei­nes eige­nen Ver­stan­des zu bedie­nen!‘ ist also der Wahl­spruch der Auf­klä­rung.“

Imma­nu­el Kant

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