Net­work-Mar­ke­ting-Entre­pre­neu­re auf Social Media — “ech­te Macher” oder nur “Möch­te­gern-Unter­neh­mer”?

In den letz­ten Jah­ren sieht man immer häu­fi­ger auf Social Media Platt­for­men wie Insta­gram, dass sich Men­schen im Net­work Mar­ke­ting als “Entre­pre­neur” bezeich­nen. Sie prä­sen­tie­ren sich als erfolg­rei­che Geschäfts­leu­te, die durch den Ver­kauf von Pro­duk­ten und den Auf­bau von Netz­wer­ken ihren Lebens­un­ter­halt ver­die­nen. Doch was bedeu­tet es wirk­lich, ein Unter­neh­mer zu sein? Und war­um ist es pro­ble­ma­tisch, wenn der Begriff “Entre­pre­neur” im Zusam­men­hang mit Net­work Mar­ke­ting genutzt wird?

In die­sem Arti­kel wer­fen wir einen genaue­ren Blick auf die wah­re Bedeu­tung von Unter­neh­mer­tum und klä­ren, war­um Net­work Mar­ke­ting und ech­tes Unter­neh­mer­tum nicht gleich­zu­set­zen sind.

Begriffs­er­klä­rung — was ist Unter­neh­mer­tum?

Unter­neh­mer­tum bedeu­tet, ein neu­es Unter­neh­men zu grün­den und zu füh­ren. Ein Entre­pre­neur 🔗 ist jemand, der eine inno­va­ti­ve Idee hat und die­se in die Tat umsetzt. Dabei geht er Risi­ken ein und trägt die Ver­ant­wor­tung für den Erfolg oder Miss­erfolg sei­nes Unter­neh­mens.

Miss­bräuch­li­che Nut­zung des Begriffs auf Social Media

In den letz­ten Jah­ren hat sich der Begriff “Entre­pre­neur” auf Social Media Platt­for­men stark ver­brei­tet. Beson­ders im Bereich des Net­work Mar­ke­tings bezeich­nen sich vie­le als Unter­neh­mer, obwohl ihre Tätig­kei­ten oft nicht den tra­di­tio­nel­len Defi­ni­tio­nen ent­spre­chen. Sie nut­zen den Begriff, um ihre Akti­vi­tä­ten zu legi­ti­mie­ren und sich als erfolg­rei­che Geschäfts­leu­te dar­zu­stel­len. Manch­mal scheint es, als ob jeder, der einen Lap­top und WLAN hat, sich plötz­lich als Unter­neh­mer bezeich­net – als ob das WLAN allein die magi­sche Zutat wäre!

Ein wei­te­res Pro­blem ist, dass immer mehr ver­meint­li­che Unter­neh­mer eine Dienst­leis­tung anbie­ten, die auf den ers­ten Blick wie ech­tes Unter­neh­mer­tum aus­sieht, aber im Hin­ter­grund ein MLM-Pro­dukt (Mul­ti-Level-Mar­ke­ting) haben. Die­se Per­so­nen bezeich­nen sich als Unter­neh­mer, obwohl sie haupt­säch­lich bestehen­de Pro­duk­te ver­kau­fen und neue Ver­käu­fer rekru­tie­ren, um Pro­vi­sio­nen zu ver­die­nen. Dies führt zu einer wei­te­ren Ver­wäs­se­rung des Begriffs und erschwert es, ech­te Unter­neh­mer von Net­work Mar­ket­ern zu unter­schei­den.

Die wah­re Bedeu­tung von Entre­pre­neur­ship

Die­ser Miss­brauch des Begriffs führt zu Ver­wir­rung und Miss­ver­ständ­nis­sen. Ein ech­ter Unter­neh­mer ent­wi­ckelt neue Ideen und schafft nach­hal­ti­ge Geschäfts­mo­del­le. Es geht nicht nur dar­um, Pro­duk­te zu ver­kau­fen oder ein Netz­werk auf­zu­bau­en, son­dern dar­um, inno­va­ti­ve Lösun­gen zu fin­den und umzu­set­zen. Ein Unter­neh­mer ist jemand, der bereit ist, Risi­ken ein­zu­ge­hen, aus Feh­lern zu ler­nen und kon­ti­nu­ier­lich nach Ver­bes­se­run­gen zu stre­ben. Der Miss­brauch des Begriffs auf Social Media führt dazu, dass die wah­re Bedeu­tung von Entre­pre­neur­ship ver­lo­ren geht und die Leis­tun­gen ech­ter Unter­neh­mer nicht ange­mes­sen gewür­digt wer­den. Es ist, als wür­de man einen Mara­thon­läu­fer mit jeman­dem ver­glei­chen, der nur ein schi­ckes Paar Lauf­schu­he besitzt.

Was wirk­li­che Entre­pre­neur­ship aus­macht

Wirk­li­che Entre­pre­neur­ship erfor­dert Krea­ti­vi­tät, Inno­va­ti­ons­geist und die Fähig­keit, Chan­cen zu erken­nen und zu nut­zen. Ein Unter­neh­mer iden­ti­fi­ziert ein Pro­blem oder eine Markt­lü­cke und ent­wi­ckelt eine Lösung, die einen Mehr­wert schafft. Dies kann die Ent­wick­lung eines neu­en Pro­dukts, einer neu­en Dienst­leis­tung oder eines neu­en Geschäfts­mo­dells umfas­sen. Ein ech­ter Unter­neh­mer ist bereit, Risi­ken ein­zu­ge­hen und aus Feh­lern zu ler­nen. Er ist fle­xi­bel und anpas­sungs­fä­hig und kann sich schnell auf Ver­än­de­run­gen im Markt ein­stel­len. Dar­über hin­aus ist er in der Lage, ein Team zu füh­ren und zu moti­vie­ren, um gemein­sa­me Zie­le zu errei­chen.

Ver­gleich Net­work Mar­ke­ting vs. Entre­pre­neur­ship

Net­work Mar­ke­ting

Net­work Mar­ke­ting, auch bekannt als Mul­ti-Level-Mar­ke­ting (MLM), ist ein Geschäfts­mo­dell, bei dem Ein­zel­per­so­nen Pro­duk­te direkt an Ver­brau­cher ver­kau­fen und neue Ver­käu­fer rekru­tie­ren, um Pro­vi­sio­nen zu ver­die­nen. Es basiert oft auf bestehen­den Pro­duk­ten und eta­blier­ten Struk­tu­ren. Net­work Mar­ke­ting erfor­dert in der Regel weni­ger Inno­va­ti­on und Risi­ko­be­reit­schaft als ech­tes Unter­neh­mer­tum. Die Haupt­auf­ga­be besteht dar­in, Pro­duk­te zu ver­kau­fen und ein Netz­werk von Ver­käu­fern auf­zu­bau­en. Es ist ein biss­chen wie ein Schnee­ball­sys­tem – nur hof­fent­lich ohne den Schnee und die Lawi­nen­ge­fahr.

Typi­sche Phra­sen, die man auf Social Media trifft kannst du hier nach­le­sen — kom­men sie dir bekannt vor?

Entre­pre­neur­ship

Entre­pre­neur­ship umfasst die Grün­dung eines neu­en Unter­neh­mens mit einer ein­zig­ar­ti­gen Geschäfts­idee. Es erfor­dert die Ent­wick­lung eines neu­en Pro­dukts oder einer Dienst­leis­tung und den Auf­bau eines eige­nen Geschäfts­mo­dells. Ein Unter­neh­mer muss in der Lage sein, Markt­chan­cen zu erken­nen, inno­va­ti­ve Lösun­gen zu ent­wi­ckeln und ein nach­hal­ti­ges Geschäfts­mo­dell zu schaf­fen. Dies erfor­dert Krea­ti­vi­tät, Risi­ko­be­reit­schaft und die Fähig­keit, aus Feh­lern zu ler­nen. Ein Unter­neh­mer ist wie ein Erfin­der, der stän­dig neue Gad­gets ent­wi­ckelt – nur dass die­se Gad­gets tat­säch­lich nütz­lich sein müs­sen.

War­um Net­work Mar­ke­ting kein ech­tes Unter­neh­mer­tum ist

  • Kein eige­nes Pro­dukt
    Im Net­work Mar­ke­ting ver­kaufst du Pro­duk­te, die jemand ande­res her­ge­stellt hat. Du ent­wi­ckelst nichts Eige­nes.
  • Eta­blier­te Struk­tu­ren
    Du arbei­test inner­halb der Regeln und Struk­tu­ren des Unter­neh­mens, für das du ver­kaufst. Du hast wenig Ein­fluss auf die Geschäfts­stra­te­gie.
  • Weni­ger Inno­va­ti­on
    Da die Pro­duk­te und Geschäfts­mo­del­le schon exis­tie­ren, brauchst du weni­ger Krea­ti­vi­tät und Inno­va­ti­ons­geist.
  • Fokus auf Rekru­tie­rung
    Ein gro­ßer Teil des Net­work Mar­ke­tings besteht dar­in, neue Ver­käu­fer zu rekru­tie­ren, um Pro­vi­sio­nen zu ver­die­nen. Das ist ganz anders als eine eige­ne Geschäfts­idee zu ent­wi­ckeln.
  • Gerin­ge­res Risi­ko
    Du trägst weni­ger finan­zi­el­les Risi­ko, weil du nicht in die Ent­wick­lung neu­er Pro­duk­te oder Geschäfts­mo­del­le inves­tie­ren musst. Du nutzt, was schon da ist.
  • Begrenz­te Kon­trol­le
    Du hast oft wenig Kon­trol­le über Prei­se, Mar­ke­ting und ande­re geschäft­li­che Ent­schei­dun­gen, weil das alles vom über­ge­ord­ne­ten Unter­neh­men fest­ge­legt wird.

Fazit

Net­work Mar­ke­ting soll­te nicht mit Entre­pre­neur­ship ver­wech­selt wer­den. Ech­ter Unter­neh­mer­geist erfor­dert Inno­va­ti­on, Risi­ko­be­reit­schaft und die Fähig­keit, nach­hal­ti­ge Geschäfts­mo­del­le zu ent­wi­ckeln. Es ist wich­tig, die Unter­schie­de zu erken­nen und den Begriff “Entre­pre­neur” nicht leicht­fer­tig zu ver­wen­den. Ein ech­ter Unter­neh­mer ist jemand, der bereit ist, Risi­ken ein­zu­ge­hen, aus Feh­lern zu ler­nen und kon­ti­nu­ier­lich nach Ver­bes­se­run­gen zu stre­ben. Er schafft Mehr­wert durch inno­va­ti­ve Lösun­gen und trägt zur wirt­schaft­li­chen Ent­wick­lung bei. Man könn­te sagen, ein Unter­neh­mer ist wie ein Super­held – nur ohne Cape und mit mehr Kaf­fee­tas­sen.

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